FRAU MINISTER - schauspiel
Aufführung
07. März 2024 20:0008. März 2024 20:00
Juliane Torhorst
Theaterprojekt zum Weltfrauentag 2024
Text und Spiel: Jule Torhorst
Text und Regie: Angela Hundsdorfer
Beratung: Elzbieta Bednarska
Assistenz: Neïtah Janzing
Bühnen- und Kostümbild: Jane Saks
Musik: Tammo Messow
Puppe: Larissa Jenne
Ein Abend mit Texten von den Torhorst-Frauen, von Horváth bis Alexijewitsch, von Karl Marx, Christa Wolf und Hendrik Bolz.
Solo von und mit Jule Torhorst
„Das Männliche als Maß alles Menschlichen schleicht sich halt nur allmählich.“
(Barbara Sichtermann)
Ist das, was wir gerade erleben, der Showdown des patriarchalen Systems?
Jule Torhorst stellt die Machtfrage – ausgehend von der Biografie Ihrer Urgroßtante Dr. Marie Torhorst. 1947 wurde sie die erste Ministerin Deutschlands (DDR). Doch bleibt sie in der offiziellen Geschichtsschreibung nahezu unerwähnt. Im Zwiegespräch mit archetypischen Frauenfiguren fragt sie: Hat der Osten emanzipiertere Frauen im Fünf-Jahresplan produziert und nimmt die westdeutsche Hausfrau die Herausforderung an? Können sie sich aus dem patriarchalen Stil lösen? Eine Auseinandersetzung mit der kommunistischen Utopie bis in die brisante Gegenwart.
…
2022. Mit Annalena Baerbock hat Deutschland eine Aussenministerin, die einen feministischen Führungs- und Verhandlungsstil in der Politik umsetzen will. Doch kann ein emanzipatorischer, weiblicher Führungsstil dauerhaft gelingen, vielleicht sogar den hergebrachten patriarchalen ablösen?
1947. Frau Dr. Marie Torhorst wird auf Vorschlag der SED zum Minister für Volksbildung gewählt. Deutschlands erste Ministerin auf Landesebene - und dennoch bleibt sie in der Geschichtsschreibung der Nachwendezeit nahezu unerwähnt. Wird das historische Andenken, unser gesellschaftliches Gedächtnis, vorwiegend aus der westlichen Perspektive gepflegt?
Die Schauspielerin Jule Torhorst stößt bei ihren Recherchen zu Wende- und Nachwendezeiten auf die Biographie ihrer Ur-Großtante Dr. Marie Torhorst, und daraus ergeben sich unweigerlich viele Fragen. Wie unterscheidet sich Führung in Ost und West? Gibt es vielleicht verschiedene Arten von Emanzipation, in zwei unterschiedlichen Regierungs- und Wertesystemen? Wie kann Führung gelingen, wenn man Karriere, Privatleben und Familie unter einen Hut bringen muss? Und: Ist das, was wir in Europa derzeit erleben, der Showdown des patriarchalen Systems?
Gemeinsam mit der aus Oberbayern stammenden Regisseurin Angela Hundsdorfer und der polnischen Dramaturgin Elzbieta Bednarska begibt sie sich auf die Suche nach Biographien von Frauen aus Ost und West, nach Archetypen und Mythen von Frauen quer durch alle Zeiten. Das Muttertier, die Sexpuppe, die Prinzessin. Lolita, Kassandra, Medea. Ihnen allen gibt Jule Torhorst eine Stimme, vereint sie zu einem Chor, dessen Macht größer ist als die eigene Biographie. Eine persönliche Annäherung an eine der brennendsten Fragen unserer Gesellschaft.
(Barbara Sichtermann)
Ist das, was wir gerade erleben, der Showdown des patriarchalen Systems?
Jule Torhorst stellt die Machtfrage – ausgehend von der Biografie Ihrer Urgroßtante Dr. Marie Torhorst. 1947 wurde sie die erste Ministerin Deutschlands (DDR). Doch bleibt sie in der offiziellen Geschichtsschreibung nahezu unerwähnt. Im Zwiegespräch mit archetypischen Frauenfiguren fragt sie: Hat der Osten emanzipiertere Frauen im Fünf-Jahresplan produziert und nimmt die westdeutsche Hausfrau die Herausforderung an? Können sie sich aus dem patriarchalen Stil lösen? Eine Auseinandersetzung mit der kommunistischen Utopie bis in die brisante Gegenwart.
…
2022. Mit Annalena Baerbock hat Deutschland eine Aussenministerin, die einen feministischen Führungs- und Verhandlungsstil in der Politik umsetzen will. Doch kann ein emanzipatorischer, weiblicher Führungsstil dauerhaft gelingen, vielleicht sogar den hergebrachten patriarchalen ablösen?
1947. Frau Dr. Marie Torhorst wird auf Vorschlag der SED zum Minister für Volksbildung gewählt. Deutschlands erste Ministerin auf Landesebene - und dennoch bleibt sie in der Geschichtsschreibung der Nachwendezeit nahezu unerwähnt. Wird das historische Andenken, unser gesellschaftliches Gedächtnis, vorwiegend aus der westlichen Perspektive gepflegt?
Die Schauspielerin Jule Torhorst stößt bei ihren Recherchen zu Wende- und Nachwendezeiten auf die Biographie ihrer Ur-Großtante Dr. Marie Torhorst, und daraus ergeben sich unweigerlich viele Fragen. Wie unterscheidet sich Führung in Ost und West? Gibt es vielleicht verschiedene Arten von Emanzipation, in zwei unterschiedlichen Regierungs- und Wertesystemen? Wie kann Führung gelingen, wenn man Karriere, Privatleben und Familie unter einen Hut bringen muss? Und: Ist das, was wir in Europa derzeit erleben, der Showdown des patriarchalen Systems?
Gemeinsam mit der aus Oberbayern stammenden Regisseurin Angela Hundsdorfer und der polnischen Dramaturgin Elzbieta Bednarska begibt sie sich auf die Suche nach Biographien von Frauen aus Ost und West, nach Archetypen und Mythen von Frauen quer durch alle Zeiten. Das Muttertier, die Sexpuppe, die Prinzessin. Lolita, Kassandra, Medea. Ihnen allen gibt Jule Torhorst eine Stimme, vereint sie zu einem Chor, dessen Macht größer ist als die eigene Biographie. Eine persönliche Annäherung an eine der brennendsten Fragen unserer Gesellschaft.